Gretchen (steckt frische Blumen in die Kruge) 
Ach neige, 
Du Schmerzenreiche, 
Dein Antlitz gnädig meiner Not! 
 
Das Schwert im Herzen, 
Mit tausend Schmerzen 
Blickst auf zu deines Sohnes Tod. 
 
Zum Vater blickst du, 
Und Seufzer schickst du 
Hinauf um sein' und deine Not. 
 
Wer fühlet, 
Wie wühlet 
Der Schmerz mir im Gebein? 
Was mein armes Herz hier banget, 
Was es zittert, was verlanget, 
Weißt nur du, nur du allein! 
 
Wohin ich immer gehe 
Wie weh, wie weh, wie wehe 
Wird mir im Busen hier! 
Ich bin, ach! kaum alleine, 
Ich wein, ich wein, ich weine, 
Das Herz zerbricht in mir. 
 
Die Scherben vor meinem Fenster 
Betaut ich mit Tränen, ach! 
Als ich am frühen Morgen 
Dir diese Blumen brach. 
 
Schien hell in meine Kammer 
Die Sonne früh herauf, 
Saß ich in allem Jammer 
In meinem Bett schon auf. 
 
Hilf! rette mich von Schmach und Tod! 
Ach neige, 
Du Schmerzenreiche, 
Dein Antlitz gnädig meiner Not! 
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